Die sexuellen Neurosen unserer Eltern 15+
„Ach, Kind, ich bin so glücklich. Diese Ärzte mit ihren Medikamenten. Jetzt machen wir Schluss damit. Keine Pillen mehr, nie wieder. Versprochen. Willkommen, Dora, willkommen in der Welt.“
Doras Mutter beschließt im Einverständnis mit dem behandelnden Arzt, dass die Medikamente ihrer geistig behinderten Tochter abgesetzt werden. Die Psychopharmaka hatten Dora die letzten Jahre als Person komplett lahmgelegt. Deshalb wünscht sich Doras Mutter ihre alte Tochter – so wie sie als Kind war – zurück: lebensfroh, aber auch unberechenbar. Was weder die Eltern noch der Arzt bedacht haben: Dora ist zur jungen Frau herangereift und erlebt jetzt ein starkes sexuelles Erwachen.
Lukas Bärfuss’ Drama bricht mit vielen Tabus und legt diese schonungslos offen. Trotz aller Ambivalenzen und Fragen, die es beim Publikum hinterlässt, ist es ein starkes Plädoyer für das Selbstbestimmungsrecht von Menschen mit Behinderung. Bärfuss gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen, deutschsprachigen Dramatiker. Seine mit vielen Preisen ausgezeichneten Stücke sind in rund ein Dutzend Sprachen übersetzt worden und werden weltweit gespielt. „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ wird erstmalig an einem Theater für junges Publikum gespielt.
Wir freuen uns, dass Friederike Jaglitz und Michael Schumacher vom Hamburger Theaterensemble MEINE DAMEN UND HERREN als Gäste bei dieser Produktion mitwirken (www.meinedamenundherren.net).