In einem tiefen, dunklen Wald 5+
Es waren einmal vor langer Zeit tiefe, dunkle Wälder. Mit Bäumen. Wälder, mit Bäumen, so hoch wie Wolkenkratzer. In diesen tiefen, dunklen Wäldern war es so finster, dass selbst Hirsche und Rehe ganz vorsichtig laufen mussten, um nicht ständig gegen die Bäume zu rumpeln.“
Der schönen Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora aus Großrieslingen ist kein Heiratskandidat gut genug. Deshalb schmiedet sie einen Plan: Ein Untier soll sie in einen tiefen, dunklen Wald entführen, damit sie dann hoffentlich ein mutiger Prinz rettet. Ihre königlichen Eltern setzen sie an einem Waldrand aus, doch das dort hausende Untier hat mehr Interesse an dem üppigen Fresskorb als an der Prinzessin. In Kleinwinzlingen erfährt Prinzessin Simplinella davon, dass der Retter der Nachbarprinzessin das halbe Königreich von Großrieslingen bekommt. Sie verkleidet sich als Prinz Simpel und macht sich zusammen mit Lützel, einem hörigen Diener der Nachbarprinzessin auf den Weg, um diese aus den Klauen des Untieres zu befreien. Oder muss vielmehr das Untier aus den Klauen der verwöhnten Prinzessin befreit werden?
Paul Maar hat mit „In einem tiefen, dunklen Wald“ ein modernes Märchen geschaffen, das mit viel Komik klassische Motive des Genres aufbricht. In dieser Welt ist nichts, was es zu sein scheint: Untiere entpuppen sich als Vegetarier, Prinzen als Prinzessinnen, die mehr daran interessiert sind, selbständig durchs Leben zu gehen als geheiratet zu werden. Diese Komödie unterhält mit überraschenden Wendungen, Sprachwitz und Situationskomik – und erinnert dabei an Klassiker wie den „Sommernachtstraum“ oder „Was ihr wollt“ von William Shakespeare.