Mutter Afrika
von Ad de Bont

Westafrika Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Ernte ist verdorrt. Attenquan und seine Kinder werden verhungern, wenn ihnen nicht ein Plan einfällt. Er beschließt, sich als Sklave für die Westindische Handelskompanie anzubieten, um mit dem Geld die Familie zu retten. Doch die Dinge kommen anders und noch schlimmer als erwartet. Seine Tochter Aba und sein Sohn Kodjo werden statt seiner an die Sklavenhändler verkauft. Es ist der Beginn einer langen Geschichte, die gespickt ist mit unterschiedlichsten Begegnungen voller Gewalt, Unsicherheit, Erniedrigung, aber auch Widerstand, Auswegen, Zuneigung und Liebe.
„Mutter Afrika“ erzählt die Lebensgeschichte des Mädchens Aba und ihres Bruders Kodjo. Durch die Figuren wird spürbar, was Machtmissbrauch und Rassismus bewirken können. Die Geschichte voller Leidenschaft und Emotionen beschreibt Grundfragen des menschlichen Zusammenlebens und erinnert in ihrer Struktur an die Dramen Shakespeares.
Ad de Bont, seit Jahrzehnten eine der Schlüsselfiguren des europäischen Kinder- und Jugendtheaters, beweist einmal mehr sein Gespür für große Themen. Wie schon oft zuvor findet er eine Form, politische Themen für Kinder erzählbar zu machen. Er zeigt in der Geschichte Lösungsansätze auf und vermeidet das Gefühl von Ohnmacht. Die umjubelte niederländische Uraufführung war Anlass vieler Diskussionen über das Verhältnis der Kulturen untereinander